Die Bekämpfung von Bränden in Gebäuden zählt ohne Zweifel zu den gefährlichsten Aufgaben einer Feuerwehr. Da jeder Brand aber unterschiedlich abläuft, ist es für die Feuerwehren schwierig sich auf ein solches Brandereignis vorzubereiten. Um dennoch bestmöglich auf solche Brandeinsätze vorbereitet zu sein, nahm der jüngste Atemschutzgeräteträger-Lehrgang an einem Hot-Fire-Training der Feuerwehr Aachen teil.
Ein Kurzschluss in der Gebäudeelektrik, überhitzte Akkus, eine vergessene Pfanne auf dem Herd oder eine nicht beaufsichtigte Kerze. Die Gründe für einen Wohnungs- oder Zimmerbrand sind so vielfältig wie die Brände selber. Gleichzeitig sind die Gefahren bei Bränden in Gebäuden nicht zu unterschätzen, sodass eine realitätsnahe Ausbildung sehr schwierig ist. Während der Brandrauch und die körperliche Belastung in Übungen gut dargestellt werden können, können die Eigenarten eines Brandverlaufes und die enorme Hitze fast nur durch echte Einsätze erfahren werden. Um die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Gangelt dennoch auf echte Einsatzlagen gut vorzubereiten, besuchte der jüngste Atemschutzgeräteträger-Lehrgang kürzlich das Hot-Fire-Training der Feuerwehr Aachen. Zunächst stand für die zehn Teilnehmer und zwei Ausbilder der Feuerwehr Gangelt eine Auffrischung der verschiedenen Löschtechniken sowie eine Auffrischung der Handhabung verschiedener Hohlstrahlrohre an. Nachdem sich die Ausbilder der Feuerwehr Aachen davon überzeugt hatten, dass die Teilnehmer ihr Handwerk beherrschen, fand der erste Teil des Seminars in einer gasbetriebenen Feuerlöschübungsanlage (FLA) statt. In diesem zweigeschossigen Übungshaus wurden mit Hilfe von Edelstahl-Attrappen ein typischer Wohnbereich mit Küche und Schlafzimmer, aber auch ein Industriewerk-Bereich dargestellt. In den Attrappen sind flüssiggasbetriebene Brenner installiert, die verschiedene Flammenhöhen simulieren können und über Sensoren das löschtaktische Verhalten registrieren können. Die Teilnehmer konnten unter schwerem Atemschutz ihr Können unter Beweis stellen und ihre erlernten Techniken verfeinern. Nach einer kleinen Stärkung in der Mittagspause ging es im zweiten Teil des Seminars ins Eingemachte. In der Rauchdurchzündungsanlage konnten die Teilnehmer die einzelnen Phasen eines Brandes von Beginn an beobachten und analysieren. Unter kontrollierten Bedingungen und mit entsprechender Schutzausrüstung, inklusive schwerem Atemschutz, konnten die Teilnehmer die komplexen Prozesse bei realen Bränden in geschlossenen Räumen beobachten. Die Ausbilder der Feuerwehr Aachen demonstrierten dabei, wie sich das Öffnen von Türen oder Fenstern auf die Brandentwicklung auswirkt. Während das Gefühl, von heißem, giftigen Rauch umgeben zu sein, eine mentale Herausforderung war, gab es für die neuen Atemschutzgeräteträger auch zwei wichtige Erkenntnisse: die Schutzausrüstung der Feuerwehr schützt die Feuerwehrleute vor diesen Gefahren und das mitgeführte Strahlrohr kann das Feuer effektiv bekämpfen. Hierzu wurde der richtige Einsatz von Strahlrohren zur Abkühlung der Rauchschicht und Brandbekämpfung geübt. Am Ende eines langen und anstrengenden Tages fühlten sich die Teilnehmer zwar erschöpft aber stolz, dass Sie diese Grenzerfahrung machen konnten. Den Teilnehmern ist nun bewusst welcher Belastung die Schutzausrüstung standhalten kann aber auch wo die Grenzen des eigenen Körpers sind. Zudem können sie nun mit der richtigen Schutzausrüstung und der richtigen Löschtaktik jeden Brand in den Griff bekommen.