Mehl- und Rauchschwalben haben sich als Kulturfolger an eine von uns gestaltete Umwelt angepasst. Trotzdem gehen die Schwalbenbestände seit Jahren zurück. Unter anderem machen eine intensive Landwirtschaft, die Versiegelung der Landschaft, fehlende Nistplätze und Nistmaterial den Vögeln zu schaffen. in diesem Zusammenhang ist es lobenswert, dass es so viele Familien gibt, die den Schwalben ein zu Hause bieten. Die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ vom Nabu kommt in diesem Zusammenhang als kleine Anerkennung in der Region sehr gut an.

Wir vom Nabu Selfkant e.V. möchten den Bestand an Nestern im Selfkant erfassen.
Freiwillige, die Lust haben, in ihrem Wohnumfeld die Schwalbenbestände zu erfassen können sich gerne bei uns melden.

Kontakt:
Uwe Huchel
Buchenweg 4
0172 1615 880

uwe@huchel.net

 

Kurzportrait der Schwalben im Selfkant

Quellen

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1979-rauchschwalbe/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1974-mehlschwalbe/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1983-uferschwalbe/

 

„Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) gehört zur Familie der Schwalben (Hirundinidae) – kleine schlanke Singvögel mit schmalen, spitz zulaufenden Flügeln und meist gegabeltem Schwanz.

Kennzeichen
Lange Schwanzspieße, kastanienrotes Gesicht, dunkelblaue Oberseite und dunkelbraunes Brustband auf weißlicher Unterseite kennzeichnen die Rauchschwalbe. Auf der Jagd nach Insekten ist sie äußerst schnell (bis zu 80 km/h) und zu schnellen Richtungsänderungen fähig. Typisch für die Rauchschwalbe ist ihr offenes, napfförmiges Nest aus kalk- und tonhaltigem Erdmaterial, das sie in der Regel in Gebäuden (Ställe, Scheunen) baut.

Lautäußerungen
Der häufigste Ruf der Rauchschwalbe ist ein einfaches bis mehrsilbiges wid-wid – bei Gefahr ruft sie zi-witt oder biwist. Einzelne Rufe vereinigen sich zu einem melodischen Zwitschergesang.

Nahrung
Die Nahrung der Rauchschwalbe besteht ganz überwiegend aus fliegenden Insekten wie Mücken und Fliegen.

 

Die Mehlschwalbe (Delichon urbica) gehört zur Familie der Schwalben (Hirundinidae) und ist ein Singvogel. Ihre nächsten Verwandten sind Uferschwalbe, Felsenschwalbe, Rauchschwalbe und Rötelschwalbe.

Kennzeichen
Verglichen mit ihrer vielleicht noch bekannteren Verwandten, der Rauchschwalbe, ist die Mehlschwalbe kleiner und wirkt gedrungener. Ihre Flügel und ihr Schnabel sind kürzer. Der Schwanz ist relativ kurz, aber deutlich gegabelt, das Gefieder auf der Oberseite metallisch blau-schwarz, der Bürzel auffällig weiß.

Lautäußerungen
Im Flug ruft die Mehlschwalbe ein- bis dreisilbig schrrip, brrit, brüt o.ä.. Ihr Warnruf besteht aus schrillen, häufig gereihtes sier Lauten. Der Gesang klingt wie leises schwätzendes Gezwitscher ohne Triller und ist weniger melodisch und abwechslungsreich als der der Rauchschwalbe.

Nahrung
Die Mehlschwalbe ernährt sich überwiegend von kleineren, fliegenden Insekten, wie Fliegen, Mücken und Blattläusen.

Lebensraum
Die Mehlschwalbe brütet vor allem in menschlichen Siedlungen, wobei sie die Nähe von Gewässern bevorzugt. Felskolonien sind selten.

Fortpflanzung
Nach der Rückkehr aus ihrem afrikanischen Winterquartier südlich der Sahara bauen Mahlschwalben ihr Nest aus Ton und Lehm in der Regel an die Außenseite von Gebäuden. Die Ablage der 2 bis 6 weißen, mit fortschreitender Bebrütung gefleckten Eier erfolgt in Mitteleuropa meist ab Mitte Mai. Die Eier werden 14 bis 16 Tage lang bebrütet. Nach dem Schlupf folgt eine 23 bis 30-tägige Nestlingsdauer. Zweitbruten sind keine Seltenheit.

Verbreitung
Die Mehlschwalbe ist von West-Europa und Nordwest-Afrika nach Osten bis Ost-Sibiren, Mongolei und Nord-China verbreitet und im Süden über Vorderasien bis West-Himalaya.

Bestand
Auch wenn die Mehlschwalbe mit einem Gesamtbestand von mindestens10 Millionen Brutpaaren noch immer zu den häufigsten Vögeln Mitteleuropas zählt, hat ihr Bestand in den meisten Ländern doch erhebliche Einbußen erlitten. In Deutschland geht ihre Zahl seit Jahren kontinuierlich zurück und liegt heute zwischen 820.000 und 1.400.000 Brutpaaren.

Gefährdung
Bestandsrückgänge sind teilweise klimatisch bedingt, könnten jedoch bei ansonsten geeigneten Lebensbedingungen relativ schnell wieder ausgeglichen werden. Der negative Trend ist in den meisten Regionen auf Verluste an Brutmöglichkeiten, ein verringertes Angebot an Insektennahrung und die immer noch anzutreffende mutwillige Zerstörung von Nestern zurück zu führen. Hinweise auf negative Einflüsse in Rast- und Überwinterungsgebieten (Pestizide, Jagd) liegen ebenfalls vor, sind jedoch in ihrem Ausmaß unzureichend belegt.

Vorschläge zum Schutz
Das Anbringen von Nisthilfen kann zumindest lokal zu Bestandsverbesserungen führen, besonders in Bereichen, wo „Baumaterialmangel“ herrscht. Der absichtlichen Zerstörung von Nestern sollte durch Aufklärung in der Bevölkerung entgegen gewirkt werden. Darüber hinaus müssen die Ursachen für Verluste in den Rast- und Überwinterungsgebieten analysiert werden, um auch dort wirksame Schutzmaßnahmen herbeiführen zu können.

 

Dass die Uferschwalbe nicht akut gefährdet ist, liegt an ihrer Fähigkeit, einen neuen Lebensraum zu besiedeln: Abgrabungen. Dies bedeutet jedoch nicht immer eine langfristige Überlebensgarantie.

Name und Verwandtschaft
Die Uferschwalbe (Riparia riparia) gehört zur Familie der Schwalben (Hirundinidae) und ist neben Rauchschwalbe und Mehlschwalbe eine Schwalbenart, die zahlenmäßig seltener, jedoch regelmäßig in Deutschland vorkommt.

Kennzeichen
Mit etwa 12 cm Länge und einem Körpergewicht von 14 g ist die Uferschwalbe die kleinste europäische Schwalbenart. Für ihr Nest baut sie Röhren in sandige und meist frisch abgebrochene Steilwände. Männchen und Weibchen der Uferschwalbe haben die gleiche Färbung. Die Oberseite ist dunkelbraun bis grau, die Unterseite mit Ausnahme der erdbraunen Brustseiten und des Brustbandes weiß. Der Schwanz ist nur sehr schwach gegabelt.

Lautäußerungen
Der häufigste Ruf der Uferschwalbe ist ein rauhes 1 bis 2-silbiges tschrd oder tschrrip. Ihre Rufe erlauben ein individuelles Erkennen zwischen Partnern sowie zwsichen Jungen und Eltern innerhalb der Kolonie. Als Warnruf dient ein hohes und weniger geräuschhaftes zier. Der eigentliche Gesang des Männchens ist ein unauffälliges, kurzes Gezwitscher.

Nahrung
Uferschwalben ernähren sich von kleineren Fluginsekten.

Lebensraum
Nachdem die Uferschwalbe ehemals Prallhänge von Fließgewässern bewohnt hat, brütet sie heute vor allem in frischen Anrissen junger Ablagerungen. Besonders häufig ist der kleine, schlanke Singvogel in Sand- und Kiesgruben während oder kurz nach dem Abbau anzutreffen. Uferschwalben suchen über Wiesen, Feldern und in Gewässernähe nach Nahrung.

Fortpflanzung
Wenn die Uferschwalbe im April aus ihrem afrikanischen Winterquartier nördlich des Äquators zurückkehrt, beginnt sie allmählich mit dem ca. 70 cm langen Röhrenbau an einer frisch angerissenen Steilwand. In die am Ende erweiterte und mit Gräsern und Wurzeln gepolsterte Nistkammer legt das Weibchen Ende April bis Ende Juni 4 bis 7 weiße Eier, die 14 bis 17 Tage lang bebrütet werden. Nach 20 bis 24 Tagen fliegen die Jungvögel aus. Ein Teil der Uferschwalben brütet je nach Legebeginn und Witterung auch ein zweites Mal.

Verbreitung
Die Uferschwalbe ist ein weit verbreiteter Koloniebrüter des Tieflandes von West-Europa bis zum Pazifik, sowie in Nord-Amerika.

Bestand
Der Gesamtbestand in Europa wird auf 5 bis 9 Millionen Brutpaare geschätzt – mit Schwerpunkten in Russland, der Ukraine, Polen und Schweden. In Deutschland brüten etwa 100.000 bis 210.000 Paare. Mit Ausnahme von Polen und Ungarn ist die Uferschwalbe in allen Roten Listen Mitteleuropas verzeichnet.

Gefährdung
Ursachen für die häufig starken Bestands-Fluktuationen sind zum einen die relative Instabilität der Brutplätze und zum anderen witterungsbedingte Einflüsse, wie z.B. Dürren in Winterquartieren. Flussausbau und -begradigungen haben die Brutmöglichkeiten in den vergangenen 200 Jahren erheblich verringert. Kies- und Sandgruben sind nicht nur instabil, sondern bestehen meist auch nur wenige Jahrzehnte. Sie können daher die ursprünglichen Habitate nicht auf Dauer ersetzen.

 

UHu