Ehrenamtliche Mitarbeiter und -innen vom ambulanten Hospizdienst Camino wurden befähigt eine Segensfeier für sterbende Menschen und deren Angehörige zu leiten.
Der Sterbesegen ist ein Abschiedsritual. Im Rahmen einer kleinen liturgischen Feier wird der sterbende Mensch in Anwesenheit seiner nächsten Angehörigen und Freunde gesegnet. Der Segen soll den Menschen auf seinem letzten Weg stärken und seine Zugehörigen trösten.
Jeder getaufte Mensch darf segnen. Im Jahr 2022 wurde im Bistum Aachen eine erste Auflage des Buches „Sterbesegen“ verlegt und seit kurzem bietet das Katholische Forum für Erwachsenenbildung eine Schulung in diesem Bereich an.
„Ich habe erlebt, dass ein sterbender Mensch sich die Krankensalbung wünschte und kein Priester verfügbar war. Das hat den Betroffenen in Unruhe und Not versetzt. Ich habe dann selber ganz spontan mit dem Sterbenden gebetet. Er wurde anschließend ruhiger. Ich interessiere mich für die Feier des Sterbesegens, weil ich dabei unterstützen möchte, eine Lücke in der spirituellen Begleitung des Sterbenden zu schließen. Vielleicht kann der Mensch dadurch getröstet werden und zu innerer Kraft und Ruhe finden,“ schildert eine Teilnehmerin ihre Motivation zur Teilnahme an der ganztägigen Fortbildung.
An einem Freitag im Mai ließen sich elf ehrenamtliche Hospizbegleiter von Camino, im Katholischen Forum für Erwachsenenbildung in Gillrath, durch Beatrix Hillermann und Lucia Traut in der Durchführung der Segensfeier schulen. Die Dozentinnen vermittelten u.a. theologische, psychologische und soziologische Grundlangen zur Segensfeier und religionssensiblen Umgang mit den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Sterbenden und deren Angehörigen. Im Rollenspiel konnten die Teilnehmenden sich ausprobieren, ihre Kompetenzen stärken und ihre Emotionen und ihr Handeln reflektieren.
Am Ende des Tages waren die Teilnehmenden begeistert. Viele von ihnen möchten die Segensfeier künftig anbieten, wenn dies von Sterbenden oder Angehörigen gewünscht wird.
RCS