Heute Abend fand im Rathaus die feierliche Bekanntgabe der Ehrenamtspreise 2023 statt. Bürgermeister Norbert Reyans betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Paul Jütten, Claus Kuckartz und Klaus Kratz sind die Ausgezeichneten. Die Laudatio hielten Paul Beckers, Norbert Reyans und Herbert Corsten, die in ihren Reden nicht nur die Leistungen der drei Preisträger hervorhoben, sondern auch so manche Anekdote zum besten gaben.
Verleihung Ehrenamtspreis in Bronze 2023
Preisträger: Paul Jütten
Vorschlaggebender: Hans-Josef Kaumanns
Paul Jütten ist noch ein echter Selfkänter Urgestein, noch ein echter Hillensberger Bürger.
Er war 50 Jahre musikalisch aktiv – zunächst als junges Mitglied im früheren Musikverein Hillensberg, später dann mit seiner Ehefrau als Sängerpaar, in der weit über die Grenzen des Selfkants hinaus bekannten „Bergkapelle Hillensberg“.
Darüber hinaus sang er 45 Jahre im Gesangverein Hillensberg und war aktiver Fußballspieler beim früheren Hillensberger Sportverein. Desweiteren war er jahrzehntelang in der St. Michael Schützenbruderschaft aktiv und hier Träger des hohen Bruderschaftsordens, Adjudant beim Schützenfest, Schützenkönig der Bruderschaft mit seiner Ehefrau Trude.
Er war langjähriges Mitglied und treibende Kraft im Pfarrgemeinderat, jetzt GWG-Rat. Er verrichtete Lektorendienst und Schliessdienst in der Pfarrkirche St. Michael.
Weitere durch ihn verrichtete Aufgaben: Messdienerdienst, langjährige Pflege des Ehrenmals, Helferdienst im Bürgerhaus (ehrenamtlich), Mitorganisation der jährlichen Seniorenfeier, jahrzehntelange Organisation und aktive Teilnahme an der Altkleidersammlung zu St. Martin.
Verleihung Ehrenamtspreis in Silber 2023
Preisträger: Claus Kuckartz
Vorschlaggebender: Frank Köhnen
Claus Kuchartz ist seit mehr als 30 Jahren Präsident der St. Peter und Paul Schützenbruderschaft Schalbruch 1913 e.V. Während dieser Zeit hat er 3 Kaiserfeste, 3 Schützenfeste und mehrere Jubiläumsveranstaltungen organisiert.
Als es für die Vereine aufgrund sinkender Mitgliederzahlen immer schwieriger wurde alleine Veranstaltungen durchzuführen, war er die treibende Kraft bei der Gründung der „Vereinigten Vereine Schalbruch“ bestehend aus Trommlerkorps, Musikverein und Schützenbruderschaft. Seit vielen Jahren werden nunmehr alle o.a. Veranstaltungen sowie Kirmes, Selfkantplakette für die Trommlerkoprs, Musikfeste und vieles mehr gemeinsam vorbereitet und veranstaltet.
Claus Kuchartz ist außerdem seit der Gründung Vorsitzender des Kultur- und Fördervereins für die örtlichen Vereine und die Ortschaft Schalbruch e.V. Der Kultur- und Förderverein ist für den Betrieb des Bürgerhauses sowie für die Durchführung von Veranstaltungen zu Karneval, Maibaumaufstellen, Dorffeste, Seniorentag und St. Martin zuständig. Er war auch maßgeblich an den Gesprächen mit dem damaligen Kirchenvorstand und der Gemeinde beteiligt, die schließlich den Umbau der Kirche zum Bürgerhaus als Ergebnis hervorbrachten. In der Zeit der fast zweijährigen Umbauphase hat er sowohl organisatorisch als auch handwerklich viele Stunden bis zur Fertigstellung des Bürgerhauses mitgearbeitet.
Trotz persönlicher gesundheitlicher Probleme und familiärer Rückschläge in den letzten Jahren hat Claus seine Aufgaben immer mit Sorgfalt und Nachhaltigkeit zum Wohle des Dorfes erledigt.
Verleihung Ehrenamtspreis in Gold 2023
Preisträger: Klaus Kratz
Vorschlaggebender: Herbert Corsten
Klaus Kratz lebt mit seiner in Wehr geborenen Ehefrau Hildegard seit 1978 in Wehr. Ihre Ehe wurde mit drei Kindern gesegnet.
Er ist seit 1980 bis heute Mitglied des Pfarrgemeinderates. Dabei hat er die Ausbildung und Betreuung der Messdiener übernommen und bis 2014/15 die Sternsingeraktion organisiert, geleitet und begleitet. Schon früh seit seiner Wohnungsnahme in Wehr hat er die Jugendbetreuung und Notenlehre für Neuzugänge im Spielmannszug Wehr übernommen. 1980 wurde ihm die Funktion des Tambourmajors angetragen, die er einige Jahre erfolgreich ausüben konnte. In Erinnerung dabei ist auch ein Handschlag durch den wandernden Bundespräsidenten Karl Carstens beim Westzipfelbesuch im Jahr 1983 geblieben.
Er war Ende der 80iger Jahre/Anfang der 90iger Jahre als Schiedsmann für einen Teilbereich der Gemeinde Selfkant tätig und hat bei der Zusammenlegung der Schiedsamtsbezirke auf sein Amt verzichtet.
Schon früh hat ihn der damalige Pastor van Marrewijk in kirchliche Dienste eingebunden. So besuchte Klaus Kratz einen Lehrgang „Sprechen im Gottesdienst“, Gottesdienst vorbereiten und Ansprachen entwerfen und halten. Mindestens 2 x monatlich hat er Wortgottesdienste und bei Bedarf auch Andachten – wie z.B. zu Allerheiligen bei fehlendem Pastor – gehalten. Von 2001 bis 2003 erfolgte seine Ausbildung zum Beerdigungshelfer. Im März 2004 beauftragte ihn Bischof Mussinghof förmlich mit der Durchführung von Beerdigungen. Seither hat er über 300 Beerdigungen und Beisetzungen auf dem Friedhof durchgeführt. Dazu gehören auch die sehr zeitaufwändigen Trauerbesuche und Trauergespräche mit den Hinterbliebenen, die Vorbereitung der Exequien oder der Wortgottesdienste und die Durchführung des Gottesdienstes, ob mit oder ohne Pastor.
All seine Arbeit im Dienste der Gesellschaft, der Allgemeinheit, der Vereinswelt und vor allem der Gläubigen der Kirche waren für Klaus Kratz im Selbstverständnis ehrenamtlich und ohne den Erhalt eines Entgeltes. Die Beschreibung seiner sehr umfangreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten macht eine weitere Ergänzung nicht mehr erforderlich.
Das Schwerpunktthema des diesjährigen Ehrenamts-/Heimatpreises wird von Klaus Kratz mehr als erfüllt. Ob Vereinsengagement, Jugendförderung, der Erhalt von Bräuchen, Kulturen oder Traditionen und sogar auch die Einbindung von nicht in Deutschland beheimateten Kindern und Jugendlichen bei der Vereinsarbeit unterstreichen dies eindeutig.
Wollte man seine ehrenamtlichen Tätigkeiten für die Allgemeinheit abschließend wertmäßig darstellen, reichten die Mittel nicht aus.