Der Nabu Selfkant informiert: Eulen gehören spätestens seit den Harry Potter Büchern zu den überaus populären Vogelarten. Das hängt weniger mit ihrer nützlichen Rolle im Naturhaushalt als eifrige Mäusejäger zusammen, sondern mehr noch interessiert viele Menschen ihre überwiegend nachtaktive und damit geheimnisvolle Lebensweise und motiviert sie, auch privat etwas für ihren Schutz zu tun.
Aus diesem Grund hatten schon vor vielen Jahren Dr. Franken aus Stahe als Jugendlicher und sein Vater eine Steinkauzröhre und einen Schleiereulenkasten gebaut und beide Nisthilfen in einer Feldscheune am Ortsrand von Stahe aufgehängt. Viele Jahre haben dort dann sowohl Steinkauz und als auch die Schleiereule erfolgreich gebrütet. Als in diesem Jahr bei der Schleiereule der Nachwuchs ausblieb, wandte er sich an Hermann-Josef Schmitz von der Eulenarbeitsgruppe des NABU Selfkant.
Um den Kasten kontrollieren zu können, musste aber erst an der Seitenwand eine Öffnungsklappe eingebaut werden. Zusammen mit Peter Hamacher wurde dies Anfang November in Angriff genommen. Dabei wurde zugleich der Grund für das Ausbleiben der diesjährigen Brut festgestellt. Fast bis unter die Kastendecke war der doch geräumige Kasten mit Eulengewölle gefüllt, so dass die Schleiereule vermutlich keinen ausreichenden Platz mehr für eine Brut fand. Mehr als 10 große Eimer Gewölle mussten aus dem Kasten entfernt werden.
Gewölle sind die unverdaulichen Reste wie Fell und Knochen ihrer Beutetiere (Mäuse, Ratten, …), die die Schleiereule als Speiballen wieder auswürgt. Angesichts der Gewöllemenge müssen es die Reste von tausenden dieser Nagetiere gewesen sein, was die Bedeutung der Eulen als natürliche Mäusejäger eindrucksvoll unterstreicht.
Nach Abschluss der Säuberungs- und Umbauarbeiten steht jetzt einem Wiedereinzug der Schleiereule nichts mehr im Wege.
Auch der zweite Arbeitseinsatz an diesem Tag war ursächlich dem privaten Engagement für den Eulenschutz der Familie Steven aus Dorath bei Waldenrath geschuldet. In der Scheune ihres Hauses hatte in diesem Jahr eine Schleiereule erfolgreich gebrütet. Bei der Brutkontrolle stellte allerdings Hermann-Josef Schmitz fest, dass der privat angebrachte Brutkasten für die 5 Jungen eigentlich zu klein war. Also musste er gegen einen neuen Kasten ausgetauscht werden. Frau Steven hatte schon selbst 2 starke Winkelhalter am Innengiebel der Scheunenwand befestigt, so dass Hermann-Josef Schmitz und Peter Hamacher nur noch die alte Kiste abmontieren und den neuen Kasten auf die beiden Winkel platzieren mussten.
Für die NABU-Experten steht bei den idealen Bedingungen in der Scheune der Familie Steven außer Frage, dass auch im nächsten Jahr in Dorath wieder junge Schleiereulen zu erwarten sind.
Dieser Beitrag will letztlich auch für eine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Eulen und Greifvögel werben und Interessierte motivieren und bitten, sich an diese praktische Naturschutzarbeit zu beteiligen. In der Hauptsache geht es dabei um Kontrollgänge zu den Steinkauzröhren bzw. Schleiereulenkästen, um nicht nur den Bruterfolg zu überprüfen, sondern auch notwendige Reparaturen zu veranlassen oder ggf. auch neue Nisthilfen anzubringen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Bei über 120 Steinkauzröhren , 45 Schleiereulenkästen und einigen Turmfalkenkästen ist jede helfende Hand willkommen. Hermann-Josef Schmitz würde sich über einen Anruf sehr freuen (02452-21032).

PH

Der neue Schleiereulenkasten ist schon in der Scheune der Familie Steven in Dorath platziert. Lediglich die Halteseile des alten Kasten müssen noch entfernt werden und dann steht der Schleiereule dort ein perfektes Zuhause zur Verfügung.
(Bild Hermann-Josef Schmitz)