Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

mit welchen Hoffnungen und Wünschen sind Sie in dieses Jahr 2023 gegangen und was ist daraus geworden? Wir alle hatten sicherlich gehofft, dass dieses Jahr friedvoller wird, der Krieg in der Ukraine beendet ist und die geflüchteten Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten. Leider ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. 

Am 7. Oktober gab es den schrecklichen Überfall der Hamas auf israelische Siedlungen, wo Menschen regelrecht hingerichtet oder als Geiseln entführt wurden, und nun ein unerbittlicher Krieg herrscht, der vielen Menschen Leid, Not und Tod bringt. 

Diese schwierigen, kriegerischen Entwicklungen weltweit sorgen dafür, dass viele Menschen ihre Heimat verlassen und lebensgefährliche Wege auf sich nehmen, z.B. über das Mittelmeer, um in Europa in Sicherheit und Frieden leben zu können. Dies verursacht in Europa, Deutschland, NRW, den Kommunen und damit in unserer Gemeinde einen unwahrscheinlichen und oft scheinbar unlösbaren Druck, diesen Menschen eine Wohnung stellen zu können. Der Fachbereich Soziales mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leistet hier wirklich Außergewöhnliches. Bis jetzt ist es gelungen, immer wieder Wohnungen anzumieten und somit nicht in die Verlegenheit zu kommen, eine Turnhalle mit geflüchteten Menschen belegen zu müssen. Allerdings kann niemand von uns sagen, wann dieser Zeitpunkt vielleicht doch einmal kommen wird. An dieser Stelle danke ich auch allen Bürgerinnen und Bürger, die ihre Wohnungen und Häuser zur Vermietung bereitstellen. 

Aber auch die wirtschaftliche Entwicklung in unserem eigenen Land, Rezession und Inflation, unklare und fehlerbehaftete Entscheidung der Bundesregierung schaffen keine Zuversicht für die kommenden Monate. 

Und deshalb ist es gut, wenn wir auch oder trotz der vielen schlechten Nachrichten aus aller Welt unsere Traditionen und Feste feiern, damit wir daraus Mut und Lebensfreude schöpfen. In diesem Jahr haben wir die Rückgliederung des Selfkants vor sechzig Jahren gefeiert. Es wurde ein Musical aufgeführt, zahlreiche ehrenamtliche Mitbürgerinnen und Mitbürger aus unseren Vereinen haben sich hier engagiert und gemeinsam mit Menschen aus Koningsbosch, Echt-Susteren, Nieuwstadt ein wirklich beeindruckendes Musical inszeniert. Allen, die sich hier engagiert haben, möchte ich noch einmal ganz herzlich danken. 

Sehr gerne erinnere ich mich an die Ausspielung der Selfkantplakette in Wehr. Es war das 50. Mal, dass die Selfkantplakette ausgespielt wurde, aber zum ersten Mal konnte der Spielmannszug Edelweiß Havert sie gewinnen. Die Freude der Spielmannsleute kannte wirklich keine Grenzen und wie der Zufall es wollte, vertrat der Spielmannszug die Gemeinde Selfkant auch beim Tag der Deutschen Einheit in Hamburg. Das Schützenfest in Havert war sicherlich einer der Höhepunkte der zahlreichen Ereignisse in unserer Gemeinde. All diese Feste oder kulturellen Ereignisse, die um ein Vielfaches mehr sind, als die von mir gerade geschilderten Feierlichkeiten, zeigen, dass das Ehrenamt im Selfkant lebt. Bitte lassen Sie nicht nach für ihre Vereine und Interessengemeinschaften zu werben, sie sind der Kit der Gesellschaft, unser Rückgrat. 

Ein ganz besonderer Dank gilt unserer Freiwilligen Feuerwehr Selfkant. Die Anforderungen an die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr werden ständig höher und dies bedeutet auch mehr Schulungen und Kurse, um den Herausforderungen gewachsen zu sein. Für diesen Einsatz, dem Engagement, das unter dem Leitspruch: „Dem Nächsten zur Wehr und Gott zur Ehr“ steht, möchte ich mich ganz herzlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Selfkant bedanken. Kommt nach jedem Einsatz immer wieder gesund nach Hause zurück! 

In diesem Jahr hat die Gemeinde Selfkant eine neue Auszeichnung erhalten. Im März dieses Jahres wurde uns auf der Ebene Deutschlands und im Juni auf der Weltkonferenz in Parma, Italien das Label Cittaslow-Gemeinde verliehen. Die Gemeinde Selfkant hat ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen und gehört nun zu den 24 Städten und Gemeinden in Deutschland, die dieses Label führen dürfen. Weltweit gehören ca. 33 Nationen diesem weltweiten Netzwerk an. 

Gemeinsam mit der Stadt Maaseik, der Gemeinde Echt-Susteren, die dieses Label schon 2015 bzw. 2016 verliehen bekamen, haben wir gemeinsam ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. Drei Kommunen in drei verschiedenen Nationen, die direkt nebeneinander liegen, gibt es nicht noch einmal und nun gilt es in den kommenden Jahren daraus Positives für unsere Gemeinde zu entwickeln und unter folgendem Link www.cittaslow.de können Sie zu diesem Label mehr erfahren. 

In Saeffelen und Tüddern konnten neue, generationenübergreifende Sportstätten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung geschaffen werden. In Tüddern haben zahlreiche Menschen sich ehrenamtlich engagiert und einen wirklich funktionalen Spielplatz auf dem Gelände des VfR Tüddern für alle Generationen geschaffen. Ganz herzlichen Dank für dieses Engagement. 

In Saeffelen konnte ebenfalls der generationenübergreifende Sportpark mit einem Dirt Bike fertiggestellt werden. Das Besondere an diesem Sportpark ist, dass er der Grundschule in Saeffelen von großem Nutzen ist, wenn es darum geht, den Sportunterricht durchzuführen. Auch kann die offene Ganztagsschule diesen Sportpark in Zukunft nutzen. Und natürlich steht, außerhalb der Unterrichtszeiten von Schule und OGS, der Sportpark allen Bürgerinnen und Bürgern zur sportlichen Betätigung zur Verfügung. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, meine Ausführungen sind nur ein kleiner Ausschnitt von unzähligen Veranstaltungen, Konzerten, Feierlichkeiten und Aktivitäten, die in diesem Jahr in den Dörfern unserer Gemeinde stattgefunden haben. Allen, die sich für das gesellschaftliche Leben, dem Miteinander einsetzen, gilt mein besonderer Dank. 

In diesen Tagen feiern wir Weihnachten; vor mehr als 2000 Jahren hofften die Menschen auf einen Retter und Heiland. Dunkel schien die Welt und scheint sie auch heute für viele Menschen. Nach christlichem Glauben kam mit der Geburt Jesu Licht und damit Hoffnung in diese Welt. 

Ich wünsche uns allen, dass die Weihnachtszeit eine Zeit ist, in der wir Ruhe finden, Kraft tanken und für uns ein Licht entdecken können, das uns Hoffnung und Zuversicht gibt für das kommende Jahr. 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. 

Ihr Bürgermeister 

Norbert Reyans