Paul Beckers, Vorsitzender der Heimatvereinigung Selfkant, begrüßte im voll besetzten Saal des Kulturhauses Höngen (der Treppenraum konnte auch noch zahlreiche Besucher aufnehmen) – natürlich in „Ues Muedersproak Selfkant-Platt“ – die vielen erschienenen Besucher, unter ihnen auch Bürgermeister Norbert Reyans, zum traditionellen Mundartnachmittag. In seiner Begrüßungsansprache hob er nochmals die Bedeutung und Erhaltung der ‚Muedersproak‘, die doch mehr und mehr verloren geht, hervor. Dann versprach er wiederum ein buntes Programm, das die Lachmuskeln nach dem „Ünjeren“ wieder stark in Anspruch nehmen wird und übergab das Wort an Willi Küsters, selbst auch Mundart-Akteur des Nachmittags, zur weiteren Moderation. Eröffnet wurde der Nachmittag mit einem Mundartvortrag der Kinder des Kulturvereins Höngen, entsprechend kostümiert und ausgerüstet, mit dem Beitrag „Uever de Birdhaes“, eine schöne Geschichte aus Höngen über einen Hasen. Danach setzte der Mundartchor Selfkant, erstmals mit neuer, rundförmiger Ansteckplakette „Mundartchor Selfkant“ am Rever angeheftet, unter der Leitung von Hans Timmermans das Programm mit drei Liedern – natürlich auch in „ Ues Muedersproak“ mit: „Selfkant-Marsch“, „Ues Mille – ein Lied, dass das verstorbene Ehrenmitglied Gotthard Grein aus Millen immer und immer wieder an den zurückliegenden Mundarttagen selbst gesungen hat und somit schon das Traditionslied des Chores ist und Millen eh der Stammsitz der Heimatvereinigung Selfkant ist – sowie „Geneet van’t laeve“, ein limburgisches Lied, das Programm fort. Die Kinder des Trommler-, Pfeifer- und Fanfarencorps Höngen trugen die Geschichte über die Selfkant-Wanderplakette mit „Ich, de Plakett“ in gekonnter Manier mit Corpsuniform und Instrumenten vor. Maria Küsters berichtete mit Erzählungen über ihre Kindheit aus und in „Isebrook“ und trug noch ein Gedicht vor. Über „Selfkantj, du haes dich veräenjert, und „De Daeschkas kuemmt“ berichtete Gerrit Dahlmanns. Nach der Pause, in der die Besucher vom Kulturverein Kaffee und Kuchen serviert bekamen, trat wiederum der Mundartchor Selfkant mit der Selfkant-Hymne „Hätt schuanste Plätschke van de Welt“ (natürlich das Selfkantjlandj) und „Nu lott Adschüß“ uss sage“ auf. Finy Meuwissen aus und Maria Rodriguez ernteten mit ihrem Sketsch „Künstliche Intelligenz“, ein lustiges, verwechselndes Zwiegespräch, viel Beifall. Danach erzählte Martin Busch Geschichten aus „De auwen Tijd“, Floet und Trumm“ sowie „Het Värke un de Heißluftballon“. Heinz Meuffels berichtete aus dem Beruf seines Großvater, der Klumpemacher war, ausführlich mit dem Vortrag „Kluempemaker in de Selfkant“ und dessen handwerklichen Tätigkeiten. Den Mundartreigen als Akteur schloss Theo Jessen mit den Vorträgen „Haet Kningke“, „Panhas“ und „In het Krankenhues“ ab. Willi Küsters gab noch mit Stück „Dat Gebiet“ eine Zugabe. Das Finale schloss traditionsgemäß der Mundartchor mit dem gemeinsamen Singen des Liedes „Du, du, (der Selfkant natürlich) liegst mir im Herzen“ ab. Der Beifall war bei allen Beiträgen überwältigend. Am Ende bedankte sich der Vorsitzende bei den Akteuren, den Sängerinnen und Sänger des Mundartchores für ihre Liederbeiträge sowie bei der Koordinatorin dieses Chores, Renzi Engendahl, bei allen Vorstandsmitgliedern für die Organisation und bei den Besuchern für ihr zahlreiches Erscheinen. Als Dank für die Bewirtung und Zurverfügungstellung des Kulturhauses überreichte die Schatzmeisterin der Vorsitzenden des Kulturvereins Höngen, Maria Goertz, ein „plattes“ (flaches) Geschenk. Vollgepackt mit vielen Geschichten, Gedichten, Anekdoten in Mundart traten die Besucher vollends zufrieden wieder ihren Heimweg an.

PB

Fotos: HVS e.V.