Vor kurzem bot mir Willi Pelzer aus Schalbruch an seinen Hof zu besichtigen. 280 Milchkühe und 220 Jungrinder leben hier in sauberen, lichtdurchflutenden Ställen. Man sieht den Kühen an, dass sie sich wohlfühlen. Zusammen mit seinen beiden Söhnen und drei Angestellten gilt es täglich ein arbeitsreiches Pensum zu bewältigen. Um 5 Uhr geht es los. Einmal täglich wird gefüttert, ein Futterroboter sorgt dann dafür, dass das Futter immer wieder weiter in Richtung der stets hungrigen Mäuler geschoben wird. Die Kühe werden um 5 und 16 Uhr im Melkstall gemolken, von wo die Milch dann direkt in einen Tank fließt und sofort auf 4 °C gekühlt wird. Gegen 10:30 Uhr ist die erste Runde geschafft, die Kühe sind versorgt und alles ist gesäubert.
Es ist in der Landwirtschaft nicht einfach, den Anforderungen an Umwelt und Natur gerecht zu werden und gleichzeitig rentabel zu wirtschaften. Vor hundert Jahren ernährte ein Landwirt 4 Personen, heute sind es mehr als 130. Mit ein, zwei Kühen wie früher geht das nicht.
Die notwendige Wirtschaftlichkeit kann nur erreicht werden, wenn moderne Produktionsweisen in einem Betrieb mit zahlreichen Tieren genutzt werden. Moderne Technik und Computer sind die technischen Voraussetzungen für den Erfolg. Doch die Technik ist nur die eine Seite. Willi Pelzer und seine Söhne haben ihren Beruf in den Genen. Eine ordentliche Portion Idealismus gehört zum Erfolgsrezept.
UHu