König und Königin aus altem Eichenholz werden ab sofort die hospizliche Arbeit begleiten.

Vor einigen Monaten fand ein Befürworter, Freund und Unterstützer der hospizlichen Arbeit den Weg ins Büro von Camino e.V. Geilenkirchen und bot dem Verein als Anerkennung zu seinem 25jährigen Bestehen ein ganz besonderes Geschenk an.
Zwei schlicht gehaltene Königsfiguren des Künstlers und Diakons Ralf Knoblauch, die dieser aus einem 300 Jahre alten Stück Eichenholz geschaffen hat.
Anni Freund und Rosel Cleef-Stassen durften die beiden Figuren in der Werkstatt des Künstlers, in Bonn, aussuchen und abholen.
Mehr als 400 solcher Königsfiguren befinden sich als Botschafter der menschlichen Würde auf allen 5 Kontinenten verteilt. Sie sind anwesend in verschiedensten Krisengebieten in Einrichtungen, die Menschen in sozial oder emotional schweren Lebenssituationen stützen, so auch in Hospizen und ambulanten Hospizdiensten.
Ihre Haltung gerade, aufrecht, würdevoll. Arme am Körper angelegt, Augen geschlossen, Krone auf dem Kopf. Wer die Augen geschlossen hält, ist auf das Tun und Wirken seines Gegenübers angewiesen. Das Gegenüber soll motiviert sein, den König zu schützen und nicht ihn zu regieren.
Die Könige von Ralf Knoblauch stehen ein für die Würde eines jeden Einzelnen, ein würdevolles Leben und würdevolles Sterben und für die Fürsorge füreinander.

Also für genau das Ansinnen, für dass sich ehrenamtliche Mitarbeiter von Camino seit mittlerweile 25 Jahren einsetzen. 55 gut ausgebildete Hospizbegleiterinnen und – begleiter bilden das Herz des Vereins und engagieren sich in der Begleitung lebensverkürzt erkrankter Menschen und in der Begleitung Trauernder.
Camino ist in den Gemeinden Gangelt/ Selfkant und im Gebiet Geilenkirchen/ Übach-Palenberg sowohl im häuslichen Bereich, als auch in Altenpflegeeinrichtungen, unterwegs. „In den letzten Jahren ist unser Verein noch einmal deutlich gewachsen“ freut sich Franz-Josef Breukers, der seit vier Jahren das Amt des Vorstandsvorsitzenden innehat. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und durch Mundpropaganda sei Camino bekannter geworden. Hospizliche Arbeit trifft auf wachsende gesellschaftliche Anerkennung. „Mehr Menschen finden den Weg zu Camino, weil sie sich sinnvoll ehrenamtlich engagieren möchten“ freut sich Rosel Cleef-Stassen, Koordinatorin von Camino. „Sie erhalten eine gut fundierte Ausbildung zum Hospizbegleiter und haben die Möglichkeit, sich in ein lebendiges Vereinsleben zu integrieren.“
Brigitte Stevens hat schon die Gründungssitzung von Camino miterlebt und ist dem Verein bis heute treu. „Ich wollte mich mit meinem ganzen Sein einbringen“ beschreibt sie ihre Beweggründe, sich Camino anzuschließen. Sie betont, wie wichtig es für sie ist, die persönliche Würde eines jeden Menschen auch am Lebensende und über den Tod hinaus wahrzunehmen, anzuerkennen und zu stützen. „Ich möchte die Liebe Jesu weitergeben und werde dabei durch die Begegnungen oft selber reich beschenkt“ berichtet Brigitte Stevens.
Die Hospizbewegung Camino ist allerdings konfessionsübergreifend im Einsatz.
Im Jahr 2021 begleiteten und unterstützten die ehrenamtlichen Mitarbeiter insgesamt 95 Menschen in schweren Lebenssituationen. Zusätzlich boten sie mehr als 40 trauernden Menschen in den Trauercafés Geilenkirchen und Übach-Palenberg und beim Trauerspaziergang die Möglichkeit für intensive Gespräche und Austausch untereinander.

Im November 2021 hätte es eine große Jubiläumsfeier geben sollen. Die Pandemie machte dies unmöglich. In diesem Jahr soll die Feier nachgeholt werden, wenn das pandemische Geschehen es zulässt.
König und Königin von Ralf Knoblauch werden anwesend sein. Als Botschafter der menschlichen Würde und als Anerkennung für 25 Jahre ehrenamtliches, hospizliches Engagement.

RCS