Die Thematik traf gestern im Gangelter Rathaus auf ein riesiges Interesse. Der große Saal im Rathaus war bis auf den letzten Platz belegt.

Ingrid Heim informierte zunächst über die Geschichte des jüdischen Friedhof an der B56 zwischen Stahe und Gangelt ehe sie dann auf bewegende Einzelschicksale Gangelter Juden einging.

Dr. Helge – Fabien Hertz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Salomon-Steinheim-Institut (Duisburg-Essen) zeigte in seinem Beitrag „Zerstörung und Erhalt“ – Zwischen Zerstörung und Erhalt: Der jüdische Friedhof in Gangelt von 1945 bis heute weitere Details zur Geschichte der Juden in Gangelt und dem Umgang mit den Geschehnissen bis in die heutige Zeit auf. Der Inhalt des sehr aufschlußreichen Vortrages kann hier eingesehen werden. https://netolam.hypotheses.org/2099

In Zusammenhang mit den Vorgängen in Gangelt wurden Selfkant-Online zwei Dokumente über die Schändung des jüdischen Friedhofs in Geilenkirchen und dem anschließenden Gerichtsprozess zur Verfügung gestellt.

https://selfkant-online.de/wp-content/uploads/2024/01/Broschuere_RIAS_NRW_Geilenkirchen_Webversion-.pdf

https://selfkant-online.de/wp-content/uploads/2024/01/2023-06-07-Pressemitteilung-RIAS-NRW-Fallstudie-Geilenkirchen.pdf

Es wird vermutet, dass die Täter von Geilenkirchen und Gangelt identisch sind.

In der deutschen Geschichte ist es bislang einmalig, das eine Stadt bei einer Schändung eines jüdischen Friedhofs als Nebenklägerin aufgetreten ist. Die Schändung des jüdischen Friedhofs in Gangelt wurde jedoch nie angeklagt.

Im dritten Beitrag referierte Maximilian Nießen, Studienrat am Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen, über „Die Grabsteine und ihre Inschriften“. Speziell hebräische Grabinschriften setzten sich aus mehreren Elementen zusammen: Den Namen, den Daten und einer einer Einleitungsformel und einem Schlusssegen. Oft  ist noch ein Segensspruch zu lesen.