Im Großen Sitzungssaal des Rathauses der Gemeinde Selfkant fand heute die Verleihung der Ehrenamtspreise statt.
Im Großen Sitzungssaal des Rathauses der Gemeinde Selfkant fand heute die Verleihung der Ehrenamtspreise statt.
Verleihung Ehrenamtspreis in Gold – Herr Bernd Lang
(Vorschlaggebende: Annja Meitzel)
Schon über viele Jahrzehnte hat Herr Lang sich für die im Selfkant lebenden Menschen persönlich eingesetzt und weit über die Maßen engagiert. Durch seinen idealistischen Einsatz auf vielen Ebenen hat er die Ehrung in besonderem Maße verdient.
Als Mitbegründer der Sportgemeinschaft Tüddern war er mehr als 30 Jahre lang für dieses tätig und begleitete die Sportgemeinschaft Tüddern zunächst als Vorsitzender und Schriftführer, später dann als Leiter für das Kinderturnen über mehrere Jahrzehnte. Er prägte in seiner langjährigen Tätigkeit Generationen von Kindern.
Seit etwa 10 Jahren arbeitet er nun schon ehrenamtlich an der Astrid-Lindgren-Schule in Süsterseel, wo er als „Mädchen für alles“, pädagogische, betreuende, wie auch hausmeisterische Aufgaben aller Art selbständig und zuverlässig erledigt und sich darüber hinaus um das Wohlergehen und die Unterstützung von Asylbewerberfamilien kümmert.
Er leitete Arbeitsgemeinschaften in künstlerischem und sportlichen Bereich, betreute die Schüler in den Pausen, bei den Hausaufgaben und sogar auf Klassenfahrten. Er unterstützte die pädagogische Arbeit am Schulvormittag ebenso wie im Nachmittagsbereich der OGS bei Doppelbesetzungen in den Klassen, bei der Betreuung von Lernzeiten durch Einzelförderung leistungsschwacher Kinder oder bei der Durchführung einzelner Projekte. Auch bei Schul- und Sportfesten war er stets präsent, organisierte diese mit und half tatkräftig bei deren Durchführung. Er sorgte in der Schule mit der Erledigung kleiner Reparaturarbeiten für einen reibungslosen Ablauf des Schulalltags und kümmerte sich mehrere Jahre um den Aufbau und die Pflege der Homepage. Selbständig eignete er sich Kenntnisse über die Arbeit mit dem Computer an und gab sein Wissen an das Kollegium weiter.
Als Klassenpflegschaftsvorsitzender vertrat er über viele Jahre die Interessen seiner Kinder und wirkte aktiv in vielen Gremien mit und bereicherte auch hier das Schulleben in besonderem Maße.
Auf vielen Ebenen unterstützte er Asylbewerberfamilien der Gemeinde. So half Herr Lang beim Erlernen der deutschen Sprache, bei den Hausaufgaben, beim Ausfüllen von Formularen, bei Einkäufen, bei der Wohnungssuche oder begleitete Familien zu Terminen durch Fahrten in seinem privaten PKW u.v.m.
Lange Jahre ist er außerdem bereits Vorsitzender des Fördervereins der Astrid-Lindgren-Schule. Auch hier investierte er zum Wohle der Schüler viele Stunden. Er war in den Sitzungen immer präsent, verwaltete die Finanzen und sorgte für viele Anschaffungen, die den Kinderalltag an der Schule verschönten.
Auf eigene Kosten bildete er sich zum Glückslehrer fort und bereicherte den Stundenplan vieler Jahrgänge durch das Unterrichtsfach „Glück“.
Herr Lang begeisterte darüber hinaus viele Kinder bei der Durchführung der Tüddener Ferienspiele, die er als Organisator und Betreuer mitgestaltete, die zuletzt coronabedingt aber leider nicht mehr stattfinden durften.
Mehrere Jahre leitete er Babykurse (Babymassage, Mutter-Kind-Kurse, Stillberatung…) für das Familienzentrum Süsterseel. Diese Arbeit wurde zwar geringfügig bezahlt, verdeutlicht aber noch einmal die soziale Fürsorge, die Herrn Lang seinen Mitmenschen gegenüber ganz selbstverständlich an den Tag legt. Ehrenamtlich wurde er im Rahmen dieser Arbeit als Nikolaus tätig, wodurch er viele Kinderaugen zum Strahlen brachte.
Allzeit ist Herr Lang ansprechbar für Kinder, Eltern und Kollegen der Schule und die Menschen der Gemeinde und kümmert sich mit großem persönlichen Einsatz um alle Belange. Sein soziales Engagement ist dabei spürbar eine Lebenseinstellung, die über das normale Maß von Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft weit hinausgeht und deshalb eine Würdigung durch den Ehrenamtspreis der Gemeinde mehr als gerechtfertigt.
Verleihung Ehrenamtspreis in Silber – Verein: Oldie-Team Havert
(Vorschlaggebende: Claudia Ubachs (2020) und Heinz Neutgens (2021))
Das Oldie-Team Havert unter der Führung von Hans Donners veranstaltet, immer zu Mitfasten, die über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte „Oldie-Party zugunsten krebskranker Kinder“ in Havert.
Die Interessengemeinschaft gibt es bereits seit mehr als 23 Jahren, die Mitglieder und Helfer sind alle rein ehrenamtlich tätig.
Günther Bleifeld, vielen noch bekannt als DJ im Rustica Heilder, hatte 1997 nach dem Tod eines krebskranken Kindes in seinem Freundeskreis, die Idee, ein Event für den guten Zweck auf die Beine zu stellen. Mit Hans Donners fand er sofort einen Mitkämpfer. Die beiden suchten engagiert und mit viel Zeitaufwand Helfer für die Organisation und die Durchführung. 1998 war es dann soweit. Im Saal der Gaststätte Rauschen in Havert fand die 1. Oldieparty statt. Von der großen Anzahl der Besucher waren wohl alle überrascht. Aus Platzgründen zog man deshalb ab 1998 ins neu erbaute Schützenheim in Havert um.
Der gesamte Erlös der Oldie-Party geht in jedem Jahr an den Verein „Kinderhilfe Selfkant – Hilfe für krebs- und schwerstkranke Kinder im Selfkant e.V.“. Zweck dieses Vereins ist die Unterstützung von schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Region „Der Selfkant“ sowie die Betreuung von deren Eltern und Geschwistern während der Erkrankung und im Anschluss daran. Zudem werden in jedem Jahr größere Summen an die Kinderstation des Uniklinikums Aachen übergeben. Mit diesem gespendeten Geld werden z.B. neue Geräte angeschafft, wichtige Fortbildungen finanziert, Überwachungsanlagen für Kinderzimmer gekauft, Spielsachen für erkrankte Kinder angeschafft sowie Kur- und Heilmaßnahmen gefördert.
2007 wurde anlässlich der 10. Oldie-Party sogar ein großes Festzelt gelegt, 3 Live-Bands stellten sich in den Dienst der guten Sache und spielten ohne Gage. Im Jahr 2017 wurde dann die 20. Oldieparty wieder in einem Festzelt gefeiert. Das Oldieteam besteht derzeit aus 14 Mitgliedern. Die Oldieparty ist mittlerweile weit über die Grenzen des Selfkants hinaus bekannt, was sich alljährlich im Publikum widerspiegelt.
Es fanden bisher 22 Veranstaltungen statt, bei denen ein Spendenbeitrag von nahezu 200.000 € gesammelt werden konnten. Man hatte erhofft, im Jahr 2020 die 200.000’er Grenze zu überschreiten, aber dann kam Corona und alles wurde anders. Leider konnte aus diesem Grund auch im Jahr 2021 dieses Ziel nicht erreicht werden.
Das selbstlose, langanhaltende und soziale Engagement des Oldie-Teams Havert bedarf einer besonderen Würdigung.
Verleihung Ehrenamtspreis in Bronze – Frau Dorothea Blohm
(Vorschlaggebender: Gottfried Engendahl)
Die von Frau Blohm entwickelte Idee des Projektes “Solo“ fördert den Zusammenhalt der Generationen und stellt eine Zusammenarbeit über Grenzen hinweg her. Nicht nur die Idee kam von Frau Blohm, sondern auch die Gestaltung, Durchführung und Betreuung der Künstler obliegt Frau Blohm. Im „Solo Projekt“ kann jeder ohne Altersbegrenzung, Ansehen und Herkunft seine musikalischen Aktivitäten darstellen, in Gesang oder Instrumental. Bei diesem Programm ist Jung und Alt vertreten. Aktivisten aus Belgien und den Niederlanden treten hier kostenlos auf und zeigen ihr Können.
Ein besonderer Erfolg war sicherlich die öffentliche Förderung des Herrn Luckas Jansen, der hier in diesem Programm seine ersten öffentlichen Auftritte absolvierte.
In diesem Jahr 2020 wurde erstmals Soloinklusiv durchgeführt. Dies ermöglichte den ersten Auftritt der Inklusiven Trommlergruppe der Behindertenhilfe Oberbruch, die im Kulturhaus zweiwöchentlich probt.
Frau Blohm führt dieses Kulturprogramm nun schon mehrere Jahre im Kulturverein Selfkant durch. Durch die Einbindung des Jugendzentrums „Alte Schule Höngen“, die Aufbau- und Abbauarbeiten für die Vorstellungen übernehmen wird das Zusammenleben von Jung und Alt, im Gebäudekomplex Kulturhaus Selfkant und Jugendzentrum „Alte Schule Höngen“ gefördert.
Bilder: Heinz Eschweiler